Renat Gainutdinov feiert 25-jähriges Dienstjubiläum  

„Dass wir Renat vor 25 Jahren vorschlugen, bei uns eine Ausbildung zum Tischler zu machen, das haben wir nie bereut“, sagen die Inhaber von Allton, Silke Hausser und Caspar Harbeke, freudig. „Mit Renat haben wir einen Mitarbeiter gewonnen, der unsere Firma maßgeblich unterstützt und auf den wir uns jederzeit verlassen können.“

Und das ist schon etwas Besonderes: Denn über so viele Jahre hinweg einen Mitarbeiter zu haben wird in der heutigen Zeit immer seltener. Die Firma Allton entwickelt und fertigt seit 34 Jahren Klangmöbel und Instrumente in eigener Manufaktur in Bad Zwesten.

Renat Gainutdinov ist 1972 in der Ukraine geboren und in Kasachstan aufgewachsen. Dort absolvierte er eine Ausbildung zum Elektroschweißer, bevor er 1995 Im Alter von 23 Jahren nach Deutschland kam. Damit folgte er seiner Frau Svetlana, die als Spätaussiedlerin bereits seit einem Jahr in Deutschland lebte.

Im Gegensatz zu seiner Frau sprach Renat wenig Deutsch. Daher arbeitete er zunächst als Hilfsarbeiter im Garten- und Landschaftsbau. Bei Gartenarbeiten in Nachbarschaft der Firma Allton lernte er Caspar Harbeke kennen. Schnell war die Neugier des Handwerkers an dem was die Firma Allton herstellte geweckt, und so zeigte ihm Caspar Harbeke gerne eine der Werkstätten. „Der junge Mann war mir und meiner Frau Silke Hausser sofort sympathisch. Deshalb schlugen wir ihm vor, bei uns eine Ausbildung zum Tischler zu absolvieren“, erklärt Caspar Harbeke. Und für Renat eröffnete sich mit der neuen beruflichen Perspektive eine Chance, die er sehr gerne ergriff. Er wurde 1997 der erste Auszubildende von Allton.

„Ich bin meinem damaligen Ausbildungsanleiter Reinhard Schünemann, der als Schreiner in der Firma arbeitete heute noch sehr dankbar“, sagt Renat Gainutdinov. „Er hat mir damals alles gezeigt, was für die Arbeit wichtig war und so erlernte ich nicht nur ein völlig neues Handwerk, sondern auch schnell die deutsche Sprache mit seiner Hilfe.“ 

Seit zehn Jahren ist Renat nunmehr Werkstattleiter und trägt dadurch Mitverantwortung, wenn es um die Herstellung und Qualität der gefertigten Klangmöbel und Instrumente geht. Seine Tätigkeit umfasst alles was die Produktion betrifft.
„Mir gefällt die Vielfältigkeit meiner Aufgaben sehr“, sagt er. „Zurzeit arbeite ich noch in mehreren Werkstätten an verschiedenen Orten in Bad Zwesten. Ich bin zum Beispiel zuständig für die Materialbestellung wie Holz für die Klangmöbel und Instrumente. Das Holz wird in einer der Werkstätten zugeschnitten und verleimt. In einer anderen Werkstatt erfolgten die Weiterbearbeitung und Bespannung der Klangmöbel. Einen anderen Arbeitsbereich gibt es für den Versand.“

Mit dem Umzug der verschiedenen kleineren Werkstätten in eine große Werkhalle nach Jesberg im Herbst dieses Jahres, geht für Renat ein Traum in Erfüllung.

„Ich freue mich so sehr auf meinen neuen Arbeitsbereich. Die neue, große Werkstatt bedeutet ‚Alles unter einem Dach‘ und damit viel Arbeitszeitersparnis durch kürzere Wege sowie effektivere und bessere Arbeitsabläufe“, erklärt der Werkstattleiter.

Doch Renat freut sich nicht nur auf die zu erwartenden neuen Arbeitsbedingungen. Sein Arbeitsfeld beschreibt er als abwechslungsreich und innovativ. Besonders gerne ist er auch dabei, wenn es darum geht neue Produkte, die Caspar Harbeke entwickelt, zu besprechen und deren Produktion zu planen. 

Er ist glücklich, ein Mitglied des Allton-Teams zu sein: „Über die Jahre hat sich ein intensives, schönes Miteinander im Allton-Team entwickelt. Und ich kann auch sagen, dass Silke und Caspar inzwischen weit mehr, als nur Arbeitgeber für mich sind. Sie sind für mich inzwischen wie zu einer zweiten Familie geworden. Schön ist auch, dass ich mich mit allem was ich tue, völlig identifizieren kann.“

Und so wird Renat mit Sicherheit noch viele Jahre zum Allton-Team gehören. Und vielleicht hat er sogar bald einen Auszubildenden an seiner Seite, an den er all seine Erfahrungen weitergeben kann, wie einst Reinhard Schünemann an ihn.

Denn mit dem Umzug nach Jesberg hat die Firma Allton auch die Schaffung eines neuen Ausbildungsplatzes zum Tischler geplant.

Text: Regina Raab